Korridorbildungen

Korridorbildungen Version V01


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Inhaltsverzeichnis

1 GENDERHINWEIS, VERSION UND ÄNDERUNGSFARBE
2 KORRIDORBILDUNGEN BEI DRUCKOPERATIONEN

Ende des Inhaltsverzeichnisses



1 Genderhinweis, Version und Änderungsfarbe

Soweit in diesem Text personenbezogene Ausdrücke verwendet werden, umfassen sie Frauen und Männer gleichermaßen.

Korridorbildungen Version V01 vom 19. September 2012.



2 Korridorbildungen bei Druckoperationen

Bei Druckoperationen mit Terminsetzung ist zu erwarten, dass die Rechten untätig den Termin verstreichen lassen und dann hoffen, die Sache sei mit einer nachfolgenden Vergeltung durch die linke Seite erledigt. Eine Operation dieser Art ist aber erst mit ihrer vollständigen Zielerreichung als abgeschlossen zu betrachten.

Das hier zum Einsatz kommende Kampfmittel wird als „Korridorbildung“ bezeichnet.
Ein Korridor besteht aus drei Teilen:
• Anfangstermin und Anmeldung des Korridors
• Laufzeit mit Druckmaßnahmen, die eine Zielerreichung herbeiführen sollen.
• Endetermin mit Druckmaßnahmen, die vor allem jene auf der rechten Seite treffen sollen, die eine Zielerreichung verhindert haben.

Beim Erreichen eines Endetermins ohne Erfüllung der von der linken Seite vorgegebenen Bedingungen wird nun einfach ein nachfolgender Korridor eröffnet. Ein Folgekorridor beinhaltet stets eine qualitative oder quantitative Eskalation der eingesetzten Druckmittel.
Bildhaft dargestellt, wird ein Folgekorridor immer breiter als sein Vorgänger.

Tabelle 01: Einfache Korridorbildung

z1

z2

z3

z4

z5

z6

C

C

B

B

C

C

A

A

B

B

C

C

B

B

C

C

C

C

Zeichenerklärung:

Z1 bis z6: Zeitabschnitte für aufeinander folgende Korridore
A: Korridor 1
B: Korridor 2
C: Korridor 3

Tabelle 02: Parallele Korridorbildung

z1

z2

z3

z4

z5

z6

z7

z8

A

A

A

A

A

A

B

B

B

B

B

B

B

B

C

C

C

C

C

C

Zeichenerklärung:

Z1 bis z12: Zeitabschnitte für aufeinander folgende Korridore
A: Korridor 1
B: Korridor 2
C: Korridor 3

Mit dem Erreichen der Endetermine für die Abschnitte „z4“ und „z6“ kommt es zu zusätzlichen Kumulationseffekten, die Druckmaßnahmen in den drei parallelen Endeterminen bündeln sich.

Tabelle 03: Gemischte Korridorbildung

z1

z2

z3

z4

z5

z6

A

A

A

A

B

B

B

B

B

B

B

B

C

C

C

C

C

C

Zeichenerklärung:

Z1 bis z8: Zeitabschnitte für aufeinander folgende Korridore
A: Korridor 1
B: Korridor 2
C: Korridor 3

Eine tückische Form der Korridorbildung. Die rechte Seite geht ab dem Beginn von „z5“ von einer weiteren einfachen Korridorzuweisung aus (hier C) und muss sich aber plötzlich wieder mit früheren Konstruktionen herumschlagen, die man bereits als überwunden betrachtete.

Anmerkungen

1. Die Anzahl von Korridoren für eine Druckoperation bleibt im Planungsstadium immer unbestimmt. Maßgeblich ist stets die vollständige Ziellerreichung, nicht die Begrenzung auf eine Anzahl von Korridoren.
2. Qualitative und quantitative Wechsel von Korridorformen und von Druckmitteln erschweren dem Gegner eine Abwehrplanung.
3. Ein optimaler Zeitpunkt für Korridorwechsel liegt vor, wenn der Gegner erfolgreich damit begonnen hat, sich auf die Druckmittel des laufenden Korridors einzustellen. Ein nachfolgender Korridorwechsel mit geänderten qualitativen Druckmitteln bringt die bisherigen Bemühungen des Gegners zu Fall. Die Taktik entspricht den "Shifting Mosaics" in David Petraeus' "Counterinsurgency".
4. Ein Korridorwechsel ist spätestens dann empfehlenswert, wenn der Gegner die Druckmittel eines Korridors bereits überwunden hat, ein laufender Korridor wird somit wirkungsarm oder wirkungslos.
5. Korridorbildungen erleichtern eine Bildung komplexer Druckoperationen oder parallel verlaufender Druckoperationen. Korridore bilden eine eindeutige Abgrenzung von Druckoperationen untereinander und eine klare Darstellungsmöglichkeit.
6. Wird eine Druckoperation aufgelegt, hängt ihre Ausführbarkeit auch davon ab, ob dazu eine ausreichende Anzahl von Korridoren gebildet werden kann. Das ist bei der Planung zu berücksichtigen. Schwierigkeiten mag es dann geben, wenn eine größere Anzahl von Druckoperationen zeitlich und räumlich aufeinander trifft bei gleichzeitig begrenzter Anzahl von Druckmitteln.
7. Die Druckmittel von Korridoren sollten mit dem Ziel einer Druckoperation in Zusammenhang stehen und somit auch für den Gegner verständlich sein.



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